Freitag, 21. Juni 2013

Vegan Test #15 + #16

Gestern auf Arbeit gabs früh Schokomuffins und mittags Aufgewärmtes vom Vortag. Ebenso wie den Rest des Tages. 



Auch heute gings nicht gerade aufregend weiter. Mittags die bewährten Bananenpfannkuchen.
Heute ist ja Mittsommer hier in Schweden und eigentlich hätte Herr H. auch frei gehabt, und wir haben auch überlegt zu einer Mittsommerfeier zu gehen. Dann hat er aber das Angebot einer Extraschicht auf Arbeit bekommen und angenommen. Unter der Bedingung, dass seine Familie mitkommen darf. Klasse. Die Trips nach Kiel befriedigen zwar meine Shoppinggelüste, sind aber in keinster Weise entspannend. Das ganze Gehudel mit Kleinkind, Geheule, Ich-will-aber-nicht-schlafen, Schreiattacken in aller Öffentlichkeit - ich reiß mich nicht gerade darum.



Noch dazu dürfen wir zwar in der Kantine mitessen, aber das werden echt zwei eintönige Tage. Klar gibt es fast immer Fleisch. Aber man kann noch nicht mal Gemüse oder Kartoffeln essen, weil wir ja hier in Schweden sind und entweder hat das Zeug ne Sahnesauce oder wurde großzügig in Butter ertränkt. Überhaupt ist Butter ja das Allheilmittel. All hail the goddess. Mir bleibt nichts anderes übrig, als Salat zu essen und Brot und zu hoffen, dass wenigstens das Essig-Öl-Dressing nicht ausgeht. Gott sei Dank war ich so geistesgegenwärtig und habe mir meine Tube Tartex mitgebracht. Ich versuche mir morgen mal so nen Pappbecher mit Nudeln zu organisieren. Ich hab natürlich nicht daran gedacht mir Sojamilch mitzunehmen für den Kaffee hier (laktosefrei gäbe es sogar), also stürze ich den Kram jetzt todesmutig schwarz mit Zucker runter.


Tja. Mein vorläufiges Fazit nach Halbzeit: vegan ist durchaus machbar und mir gefällt der vielschichtige Ansatz dahinter. In manchen Momenten ist es aber auch ziemliche Quälerei. Wenn man unterwegs ist und letztendlich im Restaurant nen Salat bestellt, während alle anderen um einen herum lecker mampfen. Wenn man beim Bäcker nur ein normales Brötchen nehmen kann, bringt das eigentlich auch niemandem was. (Was mich dabei am meisten nervt: Alle denken man ist auf Diät.) Klar, es ist widerlich und manchmal einfach nur erstaunlich, wie Hersteller es schaffen in jedem noch so unschuldig ausschauenden Produkt tierische Bestandteile unterzumischen. Die Tatsache, dass gemahlene Tierreste heutzutage billiger sind als das pflanzliche Pendant, ist fürchterlich. Dass ein Pesto ausm Lidl keine Gourmetware ist, dass da nur ein winziger Alibianteil Pinienkerne drin ist usw., war mir schon klar. Aber wie man es schafft, da Joghurt, Eier, Milch und tierisches Lab unterzurühren, sodass die Pampe am Ende nicht mal vegetarisch ist - alle Achtung.


Die Welt ist ein zutiefst frustrierender Ort der Desillusion. Jetzt brauch ich Kekse.

2 Kommentare:

  1. Naja, das lab im Pesto kommt vom Parmesan, der muss eigentlich traditionell hergestellt werden um sich so schimpfen zu dürfen. Also viellicht kannst du ein Pesto mit italiensichem Hartkäse (aka Parmesan, der sich nicht so nennen darf) finden, das könnte mit mikrobiellem Lab sein.

    Und sonst finde ich es sehr tapfer, wie du durchhälst. Ich fand eine Woche schon anstregend, gerade wegen der unterwegs Sache!

    AntwortenLöschen
  2. Hm ja, mir war nicht bewusst, dass in Pesto immer Parmesan drin ist. My fault. Da werd ich mich später anderweitig orientieren müssen.

    AntwortenLöschen