Dienstag, 29. Januar 2013

Oh nein, bitte nicht!

Jetzt fängt sie auch noch an über Nagellack zu bloggen...

Nee, das wissenschaftliche Schreiben darüber und die Nagellackvergleiche überlass ich mal lieber denen, die sich wirklich damit auskennen (die Beetle Nails sind aber auch echt toll o.O ). Tatsächlich ist meine Liebe für Nagellack erst vor Kurzem heftigst entflammt, davor hab ich so gut wie nie welchen benutzt. Warum das jetzt auf einmal passiert ist, kann ich nicht sagen. Fakt ist, dass ich weder besonders schöne Hände noch toll gepflegte Nägel hab. Ich würde nie in ein Nagelstudio gehen. Der Aufwand und die Kosten sind mir für meine durchchnittlichen Pfoten eindeutig zu hoch.

Jedenfalls hat sich in kurzer Zeit eine ansehnliche Sammlung entwickelt und zumindest eine Übersicht möchte ich gern mal zeigen. Ganz perfekt ist mein Nagellackregal immer noch nicht - und mittlerweile auch schon wieder zu klein. Verdammt.



Insgesamt sind es 47 Lacke und 7 Über- und Pflegelacke. Die Fehlkäufe sind überschaubar.

Wohlige Schauer durchfahren meinen Unterleib, wenn ich die Fläschchen alle so schön sortiert aufgereiht sehe. Ich sag ja, ich bin seltsam. Wie man sieht, interessiert mich nicht die ganze Farbpalette, sondern eher alles von weiß über grau bis schwarz, lila, petrol und grün. Die pinkfarbenen Lacke hab ich nur mal für ein Grinsekatzendesign gekauft. 

Nagellack kaufe ich bevorzugt in Deutschland. Hier ist mir das einfach zu teuer. In Deutschland gibts z.B. die ganz annehmbaren Essence-Lacke für (schlagt mich, wenn ich was Falsches erzähle) 1,55€. Sogar die tollen Catrice-Lacke, bei denen mir die Flasche, der breite, abgerundete Pinsel, der satte Farbauftrag und nicht zuletzt die Namen gefallen, kostet nur etwa 2,29€. Der billigste Lack, den man hier bekommt, sind die Minifläschchen von Depend für 29 SEK und dann die H&M-Lacke für 45 SEK (umgerechnet z.Z. etwa 3,35€ und 5,20€). Die Schweden stehen absolut nicht auf die "Geiz ist geil"-Mentalität. Alles andere Lacke bewegen sich in schwindelerregenden Höhen. Und das ist es mir einfach nicht wert. Teuer ist nicht unbedingt besser. . 

Als ich vor 3 Wochen in Kiel war (und mich u.a. mit der lieben Gerry getroffen hab :), hab ich demzufolge gleich mal nen Großeinkauf bei dm getätigt. dm vermiss ich sehr, Drogerien kennen die Schweden überhaupt nicht. Ich genieße meine Deutschlandbesuche also immer in vollen Zügen.
Ich hab am Ende etwa 40€ für Nagellack dagelassen, die Ausbeute war aber auch nicht von schlechten Eltern:


3 schöne, matschfarbene Lacke von Catrice und ein ganz toller schwarzer mit Glitter, grün, petrol, nude und weiß, 2 Glitter-Überlacke und 4 Nagelpflegefläschchen. Auf dem Weg zurück auf der Fähre hab ich mir den halben Abend die Nägel angemalt und mich gefreut. ^^

Zuletzt war ich damit beschäftigt Das perfekte Petrol und Das perfekte Grün zu finden. Petrol scheint momentan sehr in zu sein, bei grün ist das schon schwerer. Als meine Lieblingsnagellackmarke hat sich mit der Zeit Catrice herauskristallisiert. Leider ist weder das perfekte Petrol noch Grün von dieser Marke.


Das perfekte Petrol fand ich letztenendes bei Maybelline Colorama "Urban Turquoise". Der Catrice-Lack, den ich einige Zeit vorher gekauft hatte, ist mir zu blaustichig (obwohl der Name toll ist: "No Snow Petrol" ^^. Der Lack ganz links ist aus der Grabbelkiste im Supermarkt und dafür beeindruckend gut. Die Farbe ist mir aber an meinen nicht ganz so funky-gen Tagen ein bisschen too much. Die H&M-Lacke (2. v.l. und g.r.) sehen zwar in der Flasche gut aus, sind aber recht dünn und auch der Pinsel überzeugt nicht.

Wie gesagt, das Grün war schwieriger. Ich habe nach einem schönen, satten Grasgrün gesucht. Momentan gibt es aber eher pastellige Grüntöne in Richtung blau. 


Der Colorama-Lack "Pow Green" war der erste, den ich mir gekauft hatte. Viel zu grell. Auch den Astor-Lack "Chili Green") war mir für ein Grasgrün noch zu quietschig, trocknet aber schön schnell, perfekt für mich Ungeduldige. Der L'Oreal-Lack "Green Couture" hatte nach genauem Betrachten eher die Farbe der perfekten Gurke. Also hab ich gemischt. Die Verzweiflung war einfach zu groß. ;)

Jetzt hab ich ein saftiges Grasgrün, das mich wirklich glücklich macht (das Grün in der Mitte). Ist nicht zu dunkel, nur mit ein bisschen mehr Tiefe als "Chili Green".


Okay, jetzt zeig ich euch noch schnell "Urban Turquoise" und "Chili Green" mit extra girly-gem Glitter, die zusammen ein ziemlich gut gelauntes Design machen (wenn schon meine Klamotten alle schwarz sind...), und dann halt ich die Klappe. :)


Donnerstag, 24. Januar 2013

Herr und Frau Rechtschreibnazi

Oh wow, mit so viel Resonanz bezüglich des Unterrichts hatte ich gar nicht gerechnet. Danke dafür! Hier ein kleiner Nachtrag zu gestern, um auf eure Kommentare zu antworten. 

Ja, mag sein, dass ich ein bisschen perfektionistisch bin, dass mir mein Deutschsein da im Weg steht. Aber ich weiß eben gern wovon ich rede. Ich mag Menschen nicht, die sich ne Meinung bilden über Dinge, von denen sie keine Ahnung haben. Bevor ich über etwas diskutiere, lese ich erst mal nach worum es eigentlich geht. Ich bin eigentlich ziemlich interessiert an Sprache, Zusammenhängen und Ausdrücken. Herr Linguist und ich haben öfter Diskussionen über dieses oder jenes sprachliche Problem und ich mag es den Dingen auf den Grund zu gehen. Kann schon sein, dass mir deswegen die Worte nicht so leicht über die Lippen gehen wie den anderen, die sich einfach ein bisschen weniger darum kümmern, ob das Gesagte nun wirklich 100% korrekt ist oder nicht. Bis jetzt fühle ich mich noch nicht genügend ausgestattet mit "sprachlichem Handwerkszeug", mit Bausteinen, die ich zu Sätzen zusammenbasteln kann. Ja, da muss ich drüber hinweg kommen, das weiß ich auch. 

In Deutschland wird Englisch meist von Deutschen gelehrt, weil Muttersprachler rar sind. Das sollte hier ja nicht das Problem sein. Ich finde die Vorstellung seltsam nach Amerika zu gehen und den Leuten dort Englisch beizubringen; warum sollte ich das tun?? Über die fachliche Ausbildung der Einwandererlehrer hier kann ich nur spekulieren. Ich fände es ja auch gar nicht so schlimm mit deren Akzent, wenn wir eben sowohl Muttersprachler als auch Einwanderer hätten. Haben wir aber nicht. Wir hören nur diese, eben manchmal nicht korrekte Aussprache. Ich weiß, dass ich auf ewig einen deutschen Akzent haben werde und das ist auch okay für mich. Ich komme aus Deutschland, das lässt sich ja nicht ausradieren. Ich finde den schwedischen Akzent meines Freundes so toll, wenn er deutsch spricht, ich würde gar nicht wollen, dass er den verliert. :) Ich weiß, dass mein Schwedisch niemals 100% so klingen wird wie "richtiges" Schwedisch. Aber um auch nur halbwegs an die richtige Aussprache heranzukommen, muss man es ja wenigstens richtig vorgemacht bekommen. Und so schwer sind die sch-Laute gar nicht, das ist machbar. ;) Herr H. meint ich hätte ein sehr feines Ohr für die Unterschiede in der Aussprache. Deutsch und Schwedisch unterscheiden sich nicht nur z.B. bei S-Lauten (im Schwedischen gibt es nur das scharfe S) oder eben den erwähnten Sch-Lauten. Auch ein schwedisches T oder L klingt anders als ein deutsches. Ich weiß und höre das, hab aber keine Nerven mich bei meinem Sprechen darauf zu konzentrieren. Und das ist okay. Aber ich höre diese Feinheiten durchaus und finde sie sehr schön und faszinierend. 

Naja, jedenfalls geht es gar nicht um den Akzent oder dass Iskender einen wirren Lehrstil hat. Aber wenn er Wörter falsch übersetzt und erklärt und er es nicht mal rafft, wenn ich versuche mit ihm darüber zu reden (und mein Englisch hält mittlerweile jeder Diskussion stand) - dann wird die Deutsche in mir ganz irre. Jedes neue Wort muss ich parallel zum Unterricht nachschlagen, ich stehe ständig mit Herrn Linguist im SMS-Kontakt, weil ich meinem Lehrer eben nicht vertrauen kann. Von Rechtschreibfehlern mal ganz abgesehen. Das ist wahnsinnig anstrengend. Ja, ich bin ein Rechtschreibnazi, auf dem Gebiet bin ich  empfindlich. So what? Vielleicht ist die Devise in den Schwedischkursen "Besser ein bisschen als gar nicht", und ich reg mich nur mal wieder künstlich auf. Vielleicht hab ich einfach zu viel erwartet. 

Ja, ich kann mir vorstellen, dass diese Klassensituation ne rechte Herausforderung für einen Lehrer ist. Eigentlich sortieren sie die Schüler schon nach Wissensstand, aber so richtig scheint das auch nicht zu funktionieren. Mein schriftliches Niveau ist um Längen besser als mein mündliches und Iskender hat sich denke ich heut zum wiederholten Male gewundert warum ich mündlich kaum nen geraden Satz rausbringe. Andererseits saß an meinem Tisch heut ein türkisches Mädel, das, wenn ich das richtig verstanden habe, seit 3 Jahren hier lebt, verheiratet ist (ein in Schweden Geborenener mit türkischem Migrationshintergrund), aber in Sachen Schwedisch fast ebenso ahnungslos ist wie ich mit Russisch z.B. Ich finde das erschreckend. Wie kann man denn 3 Jahre in einem fremden Land leben ohne einen einzigen Satz schreiben oder sagen zu können!? (Ich hab einen ihrer Aufsätze durchgelesen, teilweise wusste ich noch nicht mal was sie eigentlich ausdrücken will.) 

 Ich komm ja aber bald in eine andere Klasse, mit einem Muttersprachler, wenn ich mich nicht irre. Schlimmer gehts nun nimmer. (Bitte, liebes Universum, du musst mich nicht noch mal eines Besseren belehren!) 

 Ryanne hat schon recht: wenn man gar nichts sagt, wirkt man auch nicht intelligenter. ^^ Das werd ich mir jetzt vorn auf meinen Hefter schreiben. *tschacka*

Mittwoch, 23. Januar 2013

We don't need no education

Gott, wie ewig hab ich schon keine Tasche mehr genäht...

Gestern musste es mal wieder sein. Mein Schulzeug nimmt viel Platz in Anspruch und zusammen mit Brotbüchse (Brotschi, wie wir sie früher liebevoll nannten) und Thermoskanne sprengt das die Rauminnenmaße so ziemlich aller meiner Taschen. Ja, Männe meint ich hätte ja schon genug Taschen und ich bräuchte keine neue. Ich seh das selbstverständlich anders.

Ich wollte etwas Einfaches, Geräumiges und Robustes. Und möglichst schnell sollte es gehen, also kein Chichi. Kein Stenciln, Patchen, Sticken oder dergleichen. Den Schnitt hab ich selbst entworfen. 


Bei aller Schlichtheit müssen kleine Taschen trotzdem sein, sonst sucht man nach Schlüssel oder Kaugummis ja immer bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag. Außen eine kleine Tasche mit RV, innen eine etwas größere. Die kleine Deathcat war mal ein Geschenk von einem sehr lieben Freund. :)



Das Skelettfutter stammt von einem Kleid, das ursprünglich Herrn H.'s Ex gehörte. Er hatte es mit nicht mehr entfernbaren Flecken verziert und es kam zum Vorschein, als wir seine eingelagerten Umzugskisten von seinen Eltern abholten. Da auch ich die Flecken nicht rausbekam und es somit keinen Sinn machte ihr das Kleid zurückzugeben, hab ichs jetzt kurzerhand verarbeitet. Flecken auf nem Taschenfutter machen mir nichts, aber ich mag das Muster sehr. In die langen Taschengriffe ist Gurtband eingearbeitet, robuster gehts nicht. 


Ich mag das Ergebnis sehr! Und sie wurde heut schon getestet und für äußerst tauglich befunden. Sie ist herrlich groß und schluckt alle Schulsachen ohne Murren und Zetern. 

Apropos Schule...

Ich war ja letztes Jahr nicht unbedingt zufrieden mit Mona, mit der wir den Großteil der Zeit verbrachten. Ich hatte gehofft, dass sich das alles mit dem Lehrer- und Stundenplanwechsel im neuen Jahr geben würde. Da wurde ich aber mal wieder eines Besseren belehrt. 

Unser neuer Lehrer heißt Iskender und nein, das ist kein schwedischer Name. Nicht, dass das was über sein Schwedisch aussagt. Seine Grammatik ist vermutlich gut (kann ich schlecht einschätzen) und sein leichter Akzent wäre auch noch vertretbar. (Nur nicht der von den "Hilfslehrern" (in Ermangelung eines besseren Wortes), die wir ab und an bekommen, aus Gründen die ich nicht kenne und deren Namen ich nicht mal weiß. Frauen mit Kopftuch. Versteht mich nicht falsch! Das klingt schon wieder rassistisch... Verdammt. In Schweden wird die absolute Gleichheit gepredigt und anscheinend auch praktiziert. Jeder ist gleich und hat die gleichen Rechte wie alle anderen auch. Egal ob geborener Schwede oder Einwanderer, egal ob Mann, Frau, welche Religion, ob Kopftuch oder nicht. Jeder darf alles machen. An und für sich eine tolle Sache. Allerdings passiert dann hier der Wahnsinn, dass Leute Jobs bekommen, für die sie eigentlich nicht qualifiziert sind. Wie eben türkische Frauen als Schwedischlehrer. Ich weiß nicht, ob das eventuell Teil eines Praktikumprogramms ist oder so, Integration par excellence. Aber ich frage mal vorsichtig an, ob es tatsächlich viel Sinn macht jemanden mit starkem Akzent loszuschicken, um anderen Menschen mit starkem Akzent schwedisch beizubringen. Im Moment haben wir keinen einzigen Muttersprachler als Lehrer und das finde ich gelinde gesagt seltsam.) 

Höm. Wo waren wir? Ach ja - Iskenders Akzent wäre ja an und für sich kein Problem. Wenn - tja wenn. 
Wenn ich mich nicht wieder alle naselang fragen würde in welchem Film ich eigentlich gelandet bin. Die Schulklassen wurden gnadenlos durchgemischt. Aus meiner alten Klasse sind nur noch 5 weitere dabei. Alle anderen scheinen sich größtenteils zu kennen. Schon allein dadurch fühl ich mich dort komisch. Ich konnte auch an den ersten beiden Tagen nicht zum Unterricht gehen. Ich komme mit Iskenders Methode nicht wirklich zurecht, obwohl ich teilweise bezweifel, dass er überhaupt ne Methode hat. Es ist alles so durcheinander. Eine Stunde spielen wir "Benenne den Gegenstand!", absolut Anfängeraufgaben, in der nächsten Stunde lesen wir Texte, in denen wir kaum etwas verstehen. Ein Konzept scheints nicht zu geben. Und dann ist es nun auch schon ein paar Mal passiert, dass er Worte falsch übersetzt hat. Meine Versuche, mit ihm darüber zu reden, liefen ins Leere, weil er beim besten Willen nicht verstand was ich von ihm wollte. Ich war am Freitag den Tränen nahe. Mein Linguistenverlobter war natürlich sofort auf 180, ließ mich heimkommen und telefonierte mit der Schule (jedesmal, wenn ich versuche irgendetwas zu klären, hab ich den Eindruck die Leute haben keine Ahnung wovon ich eigentlich rede). Kajsa, die Ausbildungsleiterin lud mich dann für heute zum Gespräch ein, um die Sache zu klären. Laut Herrn H. schien sie sehr verständnisvoll und bemüht und auch mein Englisch sei kein Problem.

Der Termin heut Morgen war ernüchternd. Erstmal war Kajsa irgendwas zwischen erstaunt und genervt, weil ich mein Problem nicht in schwedisch erläutern konnte und wollte. (Ernsthaft?? Nach 2 Monaten Unterricht?) Wenn Leute mit mir schwedisch sprechen, versteh ich das ganz gut, aber selbst sprechen... Da blockiert was in mir. Ich brauch Zeit, um über Formulierungen nachzudenken. Schreiben kann ich ganz gut, aber mündlich krieg ich keinen Satz raus. Jedenfalls hab ich mich wie ein kompletter Idiot gefühlt. Sie hat es nicht direkt gesagt, das würden Schweden nie tun, aber ihre Reaktion war unterschwellig so etwas wie "Wie kommst du dazu dich nach (zugegeben) nur 2 Schultagen über diesen Lehrer zu beschweren?" Natürlich hatte sie schon mit Iskender über den Vorfall gesprochen (der - es ist zum Heulen - immernoch nicht verstanden hatte, worum es mir ging). Er weiß also Bescheid, dass ich die Gruppe wechseln will, weil ich mit seinem Unterricht nicht einverstanden bin. Ich werde nun tatsächlich in eine andere Gruppe kommen, aber erst in zwei Wochen. Bis dahin muss ich in seiner Klasse sitzen und die stille Ablehnung ertragen. Mann, hätt ich mich nur nie beschwert... Alle anderen scheinen seinen Unterricht ja toll zu finden, nur ich mecker mal wieder. So war ich schon immer *seufz*. Und anscheinend bin ich selbst schuld. Iskender meinte ich würde mich nicht in die Gruppe integrieren, da sei es ja kein Wunder, dass ich nicht mitkomme. Hm. Narf. Da sitzt man in inmitten dieser Einwanderer, uns wird erzählt, dass Schweden ein freies, demokratisches Land ist, in dem jeder sagen kann was ihm auf der Seele brennt. Dass Frauen eine Stimme haben und es strafbar ist seine Kinder zu schlagen und auch, dass man natürlich darüber reden soll, wenn man mit dem Unterricht, in dem man sitzt, ein Problem hat. Aber wenn man das dann tatsächlich tut, kommt man sich vor wie der größte Depp. Und alle anderen können sich ausdrücken! Weder fehler- noch akzentfrei, aber die kriegen Sätze zustande! Irgendwo scheine ich den Anschluss verloren zu haben. Ich bin gerade an dem Punkt, an dem ich das "Experiment Ausland" abbrechen möchte.


Dienstag, 22. Januar 2013

In the hanging garden please don't speak

Update von den Frau mit dem schwarzen Daumen.

Obwohl - so schwarz kann der gar nicht sein. Von den 18 Chilisamen sind bis jetzt 7 aufgegangen. 


Das Saatgut ist zwar laut Tütchen bis 2015 haltbar, ich hatte es aber schon vorletztes Jahr geöffnet und da hat es wohl an Keimvermögen verloren. Das hatte ich mir aber schon gedacht und eben ein paar mehr Samen ausgesät.

Vier der Pflänzchen sind inzwischen so groß, dass sie an meine Plastikabdeckung anstoßen und nicht mehr ungehindert weiterwachsen können. Also mussten sie heute umgepflanzt werden.



Ich sammel jetzt seit 3 Wochen sämtliche Milchkartons, Plastikflaschen und ähnliches, damit wir keine Pflanztöpfchen kaufen müssen. In den Boden Löcher mit einem Schaschlikspieß reinpieksen, fertig. Den oberen Teil der Flasche, um die Pflanze herum in die Erde gesteckt, benutze ich, um die Erde vorm Austrocknen zu schützen und gefräßige Katzen von meinen Jungpflanzen fernzuhalten.


Hier seht ihr rechts im Bild mein "Gartenbuch für Kinder", ein altes DDR-Buch, das wir auch als Kinder schon hatten. Es ist sehr einfach geschrieben, für Kinder halt, eben gerade richtig für eine unbedarfte Gärtneranfängerin wie mich, und versetzt mich zurück in wohlige Kindheitserinnerungen. An Balkongemüse führt das Buch zumindest die Tomate auf.

Noch haben wir ja nicht viel ausgesät, aber im Februar bis April wird das Gedränge auf der Fensterbank groß werden. Deswegen habe ich aus alten Brettern und etwas Paketschnur einen Hanging Garden gewerkelt. 



Das funktioniert toll und so wird dieser hier wohl nicht der letzte gewesen sein. Nur für draußen ist das nichts, dem Wind hält das schaukelnde Konstrukt nicht stand.

Noch mehr Basteln aus Abfall gefällig? Voilà - eine Schaufel aus ner Milchverpackung! 


Kommt aus diesem Blog und Ravna hat mir den Link zukommen lassen. Danke! Aus dem Rest der Verpackung schneide ich Namensschilder (s.u.).

Und zu guter Letzt: heute hat der erste Keim meiner Balkonpaprika aus der Erde gelugt! :)


Montag, 21. Januar 2013

Teppichmachergeschichten

Nachdem ich im Dezember den kleinen, runden Teppich aus Stoffstreifen gehäkelt hab, hat mich irgendwie das Teppichfieber gepackt. Ich hab mittlerweile noch zwei andere Tüten mit Stoffstreifen gekauft (Flohmarkt hurrah), die ich abends während des Fernsehens verarbeite. Die Technik benötigt kaum Einsatz von Gehirnzellen, die Hände machen das fast von selbst.
Gerry hat auch gerade so einen Teppich in Arbeit. :)

Dieses Tutorial ist wunderbar und erklärt alles Wichtige. Sehr raffiniert finde ich die Art und Weise wie die einzelnen Streifen aneinander befestigt werden, keine hässlichen Knoten in deiner Arbeit! Allerdings hat es für mich nicht funktioniert den geflochtenen Strang auf einem Stück Stoff festzunähen. Der Untergrund hat sich bei mir sehr gedehnt, verzogen und am Ende sah das Ding aus wie ne Schüssel. Also alles noch mal aufgetrennt und ohne Unterstoff nur mit breitem Zickzack zusammengenäht. Geht super!

Zuerst habe ich eine große Tagesdecke verarbeitet, die ich auf dem Sperrmüll gefunden habe. Sie war riesig, hatte aber einige kleine und größere Löcher. Mit der Farbe konnte ich am Anfang nicht so viel anfangen, aber dann schien sie mir perfekt für das Teppichprojekt.


Hier kann man sehen wie schön strukturiert der Stoff ist. Die Oberfläche ist wahnsinnig flauschig. Die Decke war 240 x 180 cm groß und ich habe insgesamt 280 m Stoffstreifen daraus gerissen. Einen Teil der Streifen habe ich in zwei Farbabstufungen mit Textilfarbresten gefärbt (*note* sollte man besser vor dem Streifenreißen machen, sonst gibt das beim Ausspülen ein zickiges Knäuel fusselnder, verknoteter Stoffstreifen).


Dann wird alles geflochten. Das dauert ne Weile bei 280 m. 
Nun gehts ans Zusammennähen. Ich habe zuerst versucht einen runden Teppich zu machen und fand den Anfang sehr schwierig. Diese extremen Rundungen habe ich nicht zufriedenstellend hinbekommen und am Ende hatte ich mal wieder ne Schüssel.


Macht aber nichts, der Mini findet sogar für den größten Teppich-Fail Verwendung: als Hut ist er immernoch brauchbar. ;)


Dann habe ich mit einer Geraden begonnen, so wird der Teppich eher oval. Und das hat gut funktioniert. 


Das superkuschlige Material hatte leider die blöde Angewohnheit sich sehr zu dehnen. Es war irre schwer immer die gleiche Spannung des Flechtstrangs beim Nähen beizubehalten. Deswegen hatte ich nach einer Weile dieses Problem hier:


Mit ein wenig heißem Wasser und Auf-dem-Boden-Trocknen ließ sich das erst mal lösen, nun ist der Teppich aber "fertig" - und sieht leider so aus:


Alles ganz schrecklich verzerrt und krumpelig. Ich hab beim besten Willen weder Nerven noch Energie dieses Projekt zum x-ten Mal aufzutrennen. Ich werds wohl noch mal mit kochendem Wasser versuchen und ansonsten bin ich mit meinem Latein am Ende. Dabei gefallen mir die Farben richtig gut und der Teppich fühlt sich soooo toll an unter den nackten Füßen. Größe ungefähr 140 x 90 cm.


Mit den neu erworbenen Stoffstreifen hab ich aber Versuch Nr. 2 gestartet (wie gesagt: ich bin infiziert!). Ein langer, ovaler Teppich soll es werden für unseren Balkon. Die beiden Tüten hab ich fast verarbeitet, der Teppich ist schon etwa 1,50 m lang, ich brauch langsam mal Nachschub. 


Und dadurch, dass der Stoff ein wenig steifer ist als der des Vorgängermodells, verziehen sich die Flechtstränge auch nicht mehr so. Bis jetzt ist der Teppich artig und eben. Weiter so! :)


Because everythings's more fun on a stick

Angesichts der Temperaturen hier zur Zeit, die sich im zweistelligen Minusbereich bewegen, verschanzt sich Herr H. mit Nachwuchs und Katze bockig auf der Couch unter der Decke und nicht mal der Wochenendflohmarktbesuch kann an seiner Geisteshaltung etwas ändern. 


Also zog ich heute allein los. Macht nicht ganz so viel Spaß, aber ansonsten kommt man ja nie dazu Bücherregale durchzukucken oder reihenweise Klamotten anzuprobieren.

Und ich hab tatsächlich wieder einige Schätze mit nach Hause gebracht (wo mein wundervolles Männlein schon mit selbstgemachten, sündig-süßen Semlor und heißem Kaffee auf mich wartete ♥ ♥ ). Wir suchen schon seit geraumer Zeit nach einem Kassettespieler für den Mini, aber das ist ja so arg retro, keine Chance. Heute gabs einen von Fisher-Price! Haben ihn allerdings noch nicht ausprobiert. Jetzt können wir auch Kinderkassetten für den Mini Second Hand kaufen und er wird sie dann bald selbst abspielen können, da ich Kassetten viel handlicher für Kinderhände finde und den Kassettenspieler sehr robust.


Des weiteren ein Dreierset Skull-Schnapsgläser.



Diese Silikonformen, um daraus eisige Schnapsgläser zu machen, find ich ja sehr cool. Das andere Ding hat mich ehrlich gesagt nur aufgrund des Satzes vorn auf der Packung überzeugt. :D


Und dann die Bücher. 4 Bücher, 3 Sprachen,  schwedisch-britisch-dänische Autoren, pure culture clash.  
"Fräulein Smillas Gespär für Schnee" hab ich vor vielen Jahren schonmal gelesen, allerdings war das Buch nur ausgeliehen. Ich fand es damals richtig toll, mal sehen wie es beim zweiten Mal ist. Zweitens: noch ein Buch von Edwardson. Jetzt habe ich Bücher der Erik-Winter-Reihe in deutsch, englisch und schwedisch. "The Beach" von Garland ist ein tolles Buch und ich habe es schon unzählige Male in deutsch gelesen, insofern freu ich auf das Werk in der Originalsprache. Und auch Herrn H. werde ich das Schätzchen jetzt ans Herz legen. Für ihn habe ich ein Buch eines seiner Lieblingsautoren mitgebracht. Ist allerdings schon etwas älter als die beiden Bücher, die ihm von dem Herrn zuletzt gefallen haben; mal sehen, ob er auch das hier mag.

Samstag, 12. Januar 2013

Lang lang ist's her

... der 31. Oktober, Halloween. Aber Fotos von meinem Halloweengewerkel hab ich immer noch nicht gezeigt.

Als Swappartner wurde mir Dito zugeteilt. Ich war völlig zufrieden damit und hatte sofort massig Ideen.

Das Hauptstück des Wichtelpakets bestand sicherlich in einer bemalten Teekanne, auf die ich besonders stolz bin. Mit Vorzeichnen ist auf glasiertem Porzellan nicht viel, also musste ich die Motive frei Hand übertragen.



Passend zum Teetrinkthema gabs eine genähte Schachtel für Teebeutelchen. Den Stoff hab ich in Kiel erstanden.



Und natürlich auch eine Packung Tee aus Schweden, Zuckerwürfel, ein bisschen Süßkram, selbstgemachte Wildapfelmarmelade und Geisterbadeschaum.


Dazu noch eine Kürbiskette


für die Schmuckgarage, die sich Dito gewünscht hatte.



Im Gegenzug bekam auch ich ein großes Halloweenpaket von Malki.
Alles verpackt in einer fortlaufenden Geschichte in mehreren kleinen Briefen.





Halloweendeko, Süßes, Schmuck, und zu guter letzt eine tolle Mütze, die der Motte mindestens ebensogut steht wie mir. :D





Ich steh auf Halloween! ^^

P.S.: Mein 300. Post!