Freitag, 27. Januar 2012

We'll ride the spiral to the end and may just go where no one's been.


(geborgt aus dem wundervollen "Lateralus", Tool)

War gestern mit meiner Schwester auf Shoppingtour, es ist so herrlich mit ihr Sachen zu kaufen, ohne die man vermutlich auch ganz gut zurechtkommen könnte. :D Und auch wenn es nur ein 1-€-Laden oder die Haushaltsecke im Baumarkt ist - stöbern macht Spaß.

Im Laufe dieser Aktion haben wir auch 3 Knäuel blau-grünes Garn erstanden, jeweils 1€, denn sie wollte mal eine neue Mütze. Dieses Garn ist 100% Polytier und ganz flauschig. Beim Maschenanschlag zwar etwas zickig, aber sonst gut zu stricken.


Das gewählte Strickmuster ist auch einzigartig beliebt bei Ravelry, wie mir scheint. Zurecht.


Durch Umschläge und Zusammenstricken entsteht ein tolles Spiralmuster, die Abnahmen im oberen Teil verschwinden äußerst elegant im Muster. Ist zwar etwas fummelig am Ende, sieht aber toll aus. Die Mütze war also innerhalb eines Abends fertig. Und ich mag sie. :)


Den Mützenrand hab ich aber modifiziert. Wie die Autorin selbst schon in ihrer Anleitung sagte, passt der Ripprand nicht wirklich dazu. Also hab ich einen doppelt rechts gestrickten gemacht. Zum ersten Mal und ich finde er ist wirklich gut gelungen. Erfüllt auch seinen Zweck.


Es passt und gefällt. :)


Dienstag, 24. Januar 2012

Alles eine Frage des Karisma


Wolle macht Mutti glücklich! Auf irgendetwas muss man sich ja freuen können. Gerade war der DHL-Mann da.


Ich habe aktuell einen furchtbar juckenden Strickflash, saß aber letzte Woche was Garn betraf auf dem Trockenen. 2 mal Onlineshop, 2 mal bestellen, 1 mal glückliches Greta. :)

Bei der Auswahl hab ich mich mal wieder nur auf DROPS Wolle beschränkt (und größtenteils Karisma gekauft), sicher ist sicher. Ich muss mich an diesen ganzen Nadelgrößen-Garnstärken-Arbeitsproben-Irrsinn erst mal langsam rantasten. Das war schließlich das, was mir in der Vergangenheit immer die Lust aufs Stricken verdorben hat.

Ich hab eine hübsche Warteschlange kleiner und größerer Projekte, im Moment bin ich mit einem Eulenpullover beschäftigt. Aus Garn, das ich mal vor Jahren gekauft hatte und seitdem ein jungfräuliches Dasein in meiner Wollkiste fristete. Außerdem warten da noch Eulenkaffeetassenwärmer, eine Wurmmütze, ein neuer Pullover für den Nackten, fingerlose Eulenhandschuhe und ein weiteres, schlichteres Paar zum stilvollen Teetrinken. ^^

Die Babysocken aus Papas Pulloverresten sind fertig, die Rasseleule so gut wie.


Der erste Pullover für den Nackten ist zwar fertig, aber leider etwas zu klein geraten. Er kann sich nicht wirklich gut darin bewegen. Schade, ansonsten find ich ihn nämlich richtig schick. Auch das Norwegermusterstricken ist toll und ganz gut gelungen fürs erste Mal, finde ich.


So, nun aber wieder an die Nadeln. Mit dem Pullover hab ich am Sonntag angefangen, Brust und Rücken sind schon fertig, mit den Ärmeln habe ich gerade angefangen.


Ich benutze die Magic-Loop-Methode, mit der man beide Ärmel (oder Socken, Handschuhe...) gleichzeitig fertig bekommt. Verführerischer Gedanke, aber bis jetzt ist es mir irgendwie noch zu fummelig. Ich mach das hier mal zu Ende und entscheide dann, wie ich das finde. Der Pulli wird nur 2 winzige Nähte besitzen und das macht mich ganz kribbelig. :)

Dienstag, 10. Januar 2012

Some kind of Nothingness.


Es ist ... ich habe Alpträume. 4 innerhalb von zwei Wochen. Entweder ein Irrer wirft mit Speeren und versucht alle umzubringen oder ich sehe meine Bekannten und Verwandte vor mir, die mir erzählen was für eine beschissene Mutter ich bin. Ich sehe mich bloßgestellt in einem Haus aus Glas vor einer Wand Schaulustiger oder Fremde schmusen nackt mit meinem Sohn in einer Art und Weise, für die ich jeden auf der Stelle kastrieren würde. Ich wache panisch auf und entweder ich bin allein oder mein neben mir liegender Mann reagiert auf mein nächtliches Anstupsen nur mit einem Grunzen.


Es haben bisher mehrere geschrieben, dass sie meinen Ehrlichkeit in diesem Blog schätzen. Auch über Dinge am Muttersein, die nicht so toll sind. Ich habe jetzt ein paar Tage überlegt und mich letztendlich entschlossen das hier doch zu schreiben.


Da sind zum einen diese Träume. Die haben schon ihre Gründe. An schöne Träume kann ich mich nicht erinnern. Heute beim Kinderarzt wurde ich in vielfacher Weise gerügt. Schlechte Mutter, ich sags ja. Die Fingernägel seien zu lang und die Fußnägel dreckig, und überhaupt sollte mein Kind weder sitzen noch stehen, das sei noch zu früh und tue ihm nicht gut.


Nun ja. Er hasst es zu liegen. Er will sich selber aufrichten, versucht zu sitzen und ist frustriert, weil es nicht klappt. Er braucht ständig Bewegung, alles ist sofort zu langweilig. Ich laufe den ganzen Tag, mit meinem Kind auf dem Arm, ich wippe und hopse und singe und klapper mit irgendwelchem grellbunten Spielzeug vor seinen Augen hin und her. Ich wechsel Windeln und steige in seine blubbernden Konversationen ein, ich stille so ziemlich alle 2 Stunden, manchmal auch öfter; ich versuche in seinem Verhalten zu lesen was er will und braucht, so macht man das ja anscheinend heutzutage. Kein zwanghaft starrer 4-Stunden-Still-Rhythmus. Sobald ich Gemüse geschnitten und in das heiße Öl geworfen habe, quäkt es aus Richtung Bett und aus meinem Mittag ist wieder Geschichte. Und trotzdem werde ich fetter und fetter. Das soll mir mal einer erklären. Und dann diese provozierenden Mails dieser Babyseite, ob ich mich denn auch schön gesund ernähre und mich fit halte. WANN DENN??? Am Ende habe ich dann weder Appetit auf Essen noch Geduld alles herunter zu würgen.
Mein Freund meint ja auch ich solle mir Zeit für mich nehmen und was Gutes tun. WANN, ZUR HÖLLE? Wenn ich das Glück habe und mein Kind ist doch mal halb 11 im Bett, fange ich an die Wohnung aufzuräumen, dazu komme ich ja tagsüber nicht. Und glaubt ja nicht ich wäre ein Sauberkeitsjunkie. Eher im Gegenteil. Aber so was muss man ja lernen, sonst darf man sich in naher Zukunft wieder anhören wie asozial man ist. Ich stehe da, wasche vollgeschissene Windeln, falte Strampler und rubbel Pipiflecken aus meiner couchähnlichen Sitzecke. Am Ende des Tages hab ich wirklich keine Lust mehr mir noch Mühe zu geben mir selbst was Gutes zu tun.


Ich hab keinen Bock mehr auf diese Scheiße. Heute kam der neue Kratzbaum für unsere zwei Dämonen an und ich hab jetzt endgültig Platz geschaffen dafür, indem ich meinen Nähkram wieder in die Umzugskisten gepackt habe. Es hat einfach keinen Sinn. Erst dachte ich ich könnte die ruhigen Minuten des Tages und die Abende dazu nutzen einfach mal was Schönes zu machen, nur für mich. Aber es soll eben nicht sein. Ich muss schuckeln und ruckeln und wippen und den lieben, langen Tag einen Fast-7-Kilo-Brocken durch die Gegend schleppen. Damit ist er jetzt fast 1 Kilo schwerer als unser fetter Kater. Ich habs endgültig begriffen, in diesem Leben hat sich die Sache mit Kreativsein erledigt. Ich werde in eine fremdes Land ziehen, wo ich für jeden Furz die Hilfe meines Mannes brauchen werde und so noch mehr eingesperrt sein werde als ich jetzt schon bin. Da kann er es mir noch so oft in leuchtenden Farben ausmalen wie klasse das alles wird mit seinen Freunden und wie viel scheiß Spaß wir haben werden. In Schweden wird dann noch nicht mal meine Schwester da sein, um mit mir zum Kinderarzt oder mal kurz in die Stadt zu gehen. Ich werde den Rest meines Lebens an ner Supermarktkasse stehen und ein schönes Wochenende wünschen.

Ich bin an dieses Kind gekettet und weiß immernoch nicht, ob es Liebe ist oder einfach nur Pflichtbewusstsein, schließlich ist es mein Kind und ich muss keinem Außenstehenden meine mir rechtmäßig zustehende Arbeit aufzwingen. So lasse ich mich eben Tag für Tag von 9 Uhr früh bis 10 Uhr abends anschreien, und ich habe beim besten Willen keine Ahnung, was am Muttersein nun so toll sein soll.


Ja, er ist niedlich, wenn er mal nicht schreit oder mir ins Gesicht speichelt. Ich hatte ein Leben und Interessen vor diesem Kind und nun erwarten alle, dass ich das vergesse und mich stattdessen abspeisen lasse mit einem zahnlosen, sabbernden Lächeln meines Sohnes pro Tag, und alles soll dann wieder Happy Sunshine sein. Meine Schwester benutzt jetzt schon 2 Kondome...

Mag sein, dass wir vorher ausgemacht hatten ich solle zu Hause bleiben und er arbeitet. Es ist für'n Arsch. Ich bin verantwortlich für Kotze von drei Lebewesen, der Kater kackt aus ominösen Gründen ständig auf meinen Badezimmerteppich und andauernd fällt irgendwo irgendwas herunter. Und wenn ich aufstehe, um Scherben wegzukehren oder den Inhalt von Regalen aufzusammeln, fängt es hinter mir sofort an zu schreien. In Gedanken male ich mir aus, wie ich einfach meine Tasche packe und gehe, mich in irgendeinen Zug setze und nie wieder umkehre. Aber das mache ich natürlich nicht, schließlich bin ich hormonell gefangen. Und derjenige, der diese super Kinderidee hatte, dümpelt lustig auf seinem Schiff hin und her, kassiert die Anerkennung seiner Kollegen und den finanziellen Lohn seiner Arbeit, er plant Konzerte, während ich einem Säugling den Muttermilchstuhl vom Hintern kratze. Nein, ich finde nicht, dass Frauen einfach nur aufgrund ihrer Hormonsituation eher in dieses ganze Babyding involviert sind.

Und jetzt schreibe ich schon so lange an diesem Post, dass ich es beim besten Willen nicht mehr schaffe den Badezimmerfußboden zu schrubben. Müsste ich eigentlich, da ist schon wieder Katzenkotze. Naja. Überlegt euch es euch vorher gründlich, diese Sache mit dem Kinderkriegen. Ich habe keine Ahnung, wie DAS zwei Menschen zusammenschweißen soll. Herr H. hat Panik, dass ich ihn verlasse. So ein Käse, er ist ja nicht das Problem. Allerdings würde ich im Falle einer Trennung das Kind diskussionslos an ihn abtreten - auch ein reizvoller Gedanke.


Mittwoch, 4. Januar 2012

Dezemberwaldspaziergang


Am Tag vor unserer Abreise haben wir noch einen Ausflug in den Wald gemacht. Es war recht mildes Wetter nach tagelangen stürmischen Winden und es ist doch erstaunlich, wie lebendig so ein Wald selbst im Winter ist. Wir haben viele dem Sturm zum Opfer gefallene Bäume gesehen.


Papa hat den kleinen Bären getragen. Er muss sich schließlich auch daran gewöhnen. (Gestern hab ich Herrn H. erstmals mit dem Zwerg auf dem Rücken statt auf der Brust abgeholt. Ich wollte ihn mal wieder so richtig ordentlich umarmen bei seiner Ankunft. :) Sonst hab ich den Kleinen nur zu Hause auf dem Rücken getragen und es war schon am Anfang etwas seltsam ihn nicht immer direkt zu sehen, aber es war gut für den Rücken und er mochte es auch.)


Eine kleine Fika im Sommerhaus, eine Kaffeepause, gabs natürlich auch. Wir sind schließlich in Schweden. :D Da gibt es in 4 Arbeitsstunden 5 Kaffeepausen, die man auch noch bezahlt bekommt.


Aber es wird ja so schnell dunkel momentan und so gings dann in der Dämmerung wieder zurück.


Am nächsten Morgen gings schon früh um 7 mit dem Zug los nach Göteborg, Papa musste ja arbeiten. Die Überfahrt war schön, auch wenn Mr. Minischwede Einschlafprobleme hatte und wir 2 Stunden Lady Gaga live at Madison Square Garden kucken mussten. War ja schwedisches Fernsehen, da versteh ich ja sonst nichts.

bye bye Stena Scandinavica!


Und so schön der Urlaub auch war - es war wunderbar wieder nach Hause zu kommen. Solche langen Reisen sind schon ziemlich anstrengend und man ist ja auch immer nur zu Gast. Ich hab die Miezen vermisst, die wider Erwarten nicht die ganze Wohnung auseinandergenommen hatten. Nun bin ich mal gespannt, wann wir endlich nach Schweden ziehen. Heute haben wir uns für die erste Wohnung beworben. :)

Ba-By-M


(die neue, hippe Version von EBM, gespielt von Babys)

Unser Sohn hat heute seinen ersten EBM-Song komponiert.
Spetsnaz, packt die Synthies ein, ihr seid Geschichte! ^^



Dienstag, 3. Januar 2012

Schwedische Weihnachten


Als wir bei seinen Eltern ankamen, lag dort Schnee, der allerdings bis Heiligabend dann doch wieder weggetaut war. Weihnachten bei 7°C... Es war ein schönes, ruhiges Fest, seine Mutter hatte alle erdenklichen Geschütze aufgefahren und so ziemlich jede traditionelle schwedische Köstlichkeit gekocht, die man sich denken kann. Köttbullar, Weihnachtsschinken, Sill, spezielle Würtchen, Chokladbollar, Sahnebonbons, Lussekatter... Wir mussten wahrlich nicht hungern. :)

Auch sein Bruder kam zum Feiern nach Hause, der lebt sonst in Oslo. Er fand die Vorstellung, dass sein Bruder nun Vater sei, ziemlich belustigend, aber nach einem Tag hatte er das dann auch verkraftet und den Kleinen ins Herz geschlossen.


So arg viel haben wir nicht unternommen, es war recht beschaulich. An einem Tag haben wir mal einen Ausflug nach Stockholm gemacht, unter anderem zum Freilichtmuseum Skansen. Zum einen sind dort eine Vielzahl typischer schwedischer Bauten aus sämtlichen Teilen des Landes und vielen Jahrhunderten zu sehen, zum anderen beherbergt es einen Tierpark mit nordischen Tieren - Rentiere!! :D


Sehr süß nach den geschundenen Exemplaren in Göteborg. Eulen gabs dort auch, einen einsamen, schlafenden Wolf, einen wunderhübschen Fuchs.... *seufz* und Elche.


Meine Fresse, ich hab noch nie einen in natura gesehen und die sind ja wirklich schrecklich groß. Die können ne Schulterhöhe von bis zu 2,30m erreichen... *grusel* Aber sehr freundlich, auch wenn sie nicht zum Kinderreiten geeignet sind. :D

Der Kleine Mann liebt es jetzt zu fliegen, das könnte man stundenlang machen, aber mir schlafen leider nach ein paar Minuten die Arme ein. Armer kleiner Schwede. :D Er hat schon ne beachtliche Körperspannung und versucht sich auch immer wieder hinzusetzen, es ist schließlich so schrecklich langweilig immer nur zu liegen, aber das mit dem Gleichgewicht haut eben noch nicht hin.


Und wir haben noch mal Herrn H.'s alte Fotos rausgekramt. Die Ähnlichkeit ist der Hammer. Die Augen sind ein bisschen anders, aber wenn unter dem einen Bild nicht das Datum stehen würde, könnte man glatt denken es sei mein Sohn.


[to be continued]