Donnerstag, 29. Dezember 2011

Rudolph, das rotnasige Rentier... *sing*


Letzten Dienstag fuhr ich also früh morgens mit der kleinen Gurke nach Kiel. Mittlerweile ist mir nun nicht mehr Angst und Bange, wenn ich ans Bahnfahren mit ihm denke. Alles unter Kontrolle. Am Bahnsteig wartete schon der Papa auf uns, wir bekamen Besucherpässe fürs Schiff und nisteten uns in der kleinen Koje ein. Ich liebe dieses kleine, kuschelige Nest. Nachts in diesem gemütlichen Bett schaukelnd einzuschlafen, ist ein tolles Gefühl. Dem Kleinen hats auch gut gefallen. Das Bett ist zwar recht klein für drei, aber für eine Nacht ist das total in Ordnung.


Am nächsten Tag stellten wir unsere Sachen kurz bei einem Freund unter, es wurde der obligatorische Kaffee getrunken und danach sind wir aufgebrochen zum Weihnachtsmarkt in Liseberg. Dort gabs nämlich Rentiere. Mutti liebt Rentiere. :D Das ganze Gelände war ein einziges Lichtermeer und wahnsinnig schön anzuschauen. So müssten die Weihnachtsmärkte hier auch mal aussehen.


Die Nacht verbrachten wir bei Freunden von Herrn H., die auch gerade ein Kind erwarten. Ich denke wir haben sie nicht in Angst und Schrecken zurückgelassen, der Minischwede hat sich gut benommen. ;)


Am nächsten Morgen gings dann ganz früh los mit dem Zug nach Katrineholm, Mittelschweden.


[to be continued]


Mittwoch, 28. Dezember 2011

Weihnachtsgewerkel


Wir sind wieder da aus dem hohen Norden und ich werde noch von unserer Reise berichten, hier aber erst mal, was ich an Geschenken gemacht habe.

Dieses Jahr war nicht genug Zeit für alle etwas Hübsches zu machen, für meine Schwester, meinen Mann und meine Schwiegereltern habe ich aber die kostbare, babyfreie Mamazeit für meditative Handarbeiten genutzt.

Nachdem ich den Hoodie für mich angefangen hatte und es ganz gut lief, hab ich schnell einen Pullover für meinen ewig frierenden Schweden angefangen. Und oh Wunder! - er ist tatsächlich rechtzeitig fertig geworden. Nach dieser Anleitung von DROPS aus 100% Wolle.


Ich bin nicht völlig zufrieden, der Übergang zum Kragen und das Zusammengenähe hätten schöner werden können. Aber hey, das hier ist mein erster kompletter Pullover! Da bin ich schon ein bisschen stolz drauf und von mir selber positiv überrascht. Und er wärmt. :) Ich habe ihn schon vorher überreicht, da Herr H. bei unserem Treffen am 20. natürlich fror. ;)

Auf Dawanda hab ich eine tolle Tasche gefunden, aber 50€ hab ich in meiner Elterngeldkasse zur Zeit nicht übrig. Deswegen hab ich mich selbst an die Maschine gesetzt und es ging auch recht flott. Ich wollte eine olivgrüne Tasche kaufen, sie hatten die aber nur in beige da und ich hab sie kurzerhand umgefärbt. Ich hätts gern dunkler gehabt, aber das wollte die Tasche nicht, und die Gurtbänder wollten den Farbwechsel gleich gar nicht mitmachen. Ich finde das Ergebnis aber auch so schön. Mit extra Eichel, da steht mein Schwesterherz nämlich gerade drauf. :D


Für meine Schwiegereltern in spe gabs eins der drei Schneeflockenpatchworkkissen-Sets. Diesmal abgesteppt, mit abgerundeten Ecken und mit Schrägband eingefasst. Die Kissen werden am Rücken mit zwei Knöpfen geschlossen.



Mittwoch, 21. Dezember 2011

Entdecke die Möglichkeiten!


Ich muss mal kurz zwischendurch schreiben. Wir sind noch auf dem Schiff, Herr H. ist schon zur Arbeit. Wir liegen noch kuschelnd im Bett.

Ich hatte gestern mein erstes richtiges Muttigespräch! *giggl* Ich wehre mich wohl immernoch dagegen so muttihaft zu werden und deswegen war ich nie sonderlich scharf auf Gespräche mit "anderen jungen Muttis, um mich auszutauschen", wie einem das bei jedem blöden Geburtsvorbereitungskurs, von jedem Bekannten und Arzt strahlend als Lösung aller Probleme und als selbstverständliches Must have angepriesen wird. Ich konnte auch vorher nicht so besonders mit Mädels, da musste schon die Richtige kommen. Wenn es Freunde sind, die Kinder bekommen - okay. Aber warum zur Hölle soll ich mich mit jemand Wildfremdem "anfreunden", nur weil er auch gerade geworfen hat? Das leuchtet mir immernoch nicht ein.

Jedenfalls sassen wir gestern 6 Stunden in diversen Zügen und Herr H. junior wurde irgendwann zwischen Berlin und Hamburg recht quengelig. Er hat jetzt eine neue, lautere Art zu schreien entwickelt, gegen die nicht einmal der Schnuller ankommt. Auf dem Gang, wippenderweise, traf ich erst einen dreifachen Vater, der einige verständnisvolle und mitleidige Worte fand. Und dann - wisst ihr, dass es in ICEs "Mutter-Kind-Verschläge" gibt? Ich weiss es seit gestern. Und ich nenne es nicht Familien- oder sonst irgendwie, denn es sitzen tatsächlich nur Mütter mit Kindern drin. Wo sind denn die Väter ständig? Das macht mich irre. In diese Verschläge jedenfalls pferchen sie Mütter mit Kleinkindern. Offiziell um den besonderen Bedürfnissen dieser Reisenden gerecht zu werden. Insgeheim aber, seien wir mal ehrlich, nur um die anderen Fahrgäste vor den quäkenden Nervtötern zu bewahren. Gibt es dann demnächst auch geschlossene Räumlichkeiten für grölende Fussballfans und angetrunkene Diskoheimkehrer? Ich wäre dafür, denn das sind diejenigen, die mir im Zug am meisten auf den Sack gehen

Jedenfalls traf ich auf dem Gang eine ebenfalls wippende "junge Mutti" mit Noah Kalle auf dem Arm, der ebenso wie Linus Michael todmüde, aber nicht einschlafwillig war. Noah Kalle hatte fast den gleichen Geburtstag wie mein kleiner Mann, war aber schon ein Jahr älter. Das Mädel jedenfalls war mir recht sympathisch und wir unterhielten uns die ganze Strecke bis Hamburg. In meiner Umgebung mag ich ja mit meiner Art mein Kind zu behandeln erschreckend alternativ sein, aber in Berlin scheinen nur Alternative in Biosandalen und Second-Hand-Pullis zu wohnen. So unterhielten wir uns über die Inakzeptanz der Bevölkerung gegenüber Tragetüchern, Baumwollwindeln und der Familienbett-Idee. Was ich mich schon von wildfremden Frauen im Bus hab anquatschen lassen müssen... Weil dieses Tragen ja den Rücken kaputt mache, also seinen UND meinen, aber wenn man anfangen will zu erklären, hören die ja schon gar nicht mehr zu. Die wollen einfach nur ihren ungewollten Senf dazugeben und Recht haben. Du hast ja eh keine Ahnung, ist ja dein erstes Kind. Diese Dame letzte Woche wurde zeitlebens von Rückenschmerzen geplagt, aber davor hat sie ihr Kinderwagen interessanterweise auch nicht bewahrt. Dabei ist das Tuch eigentlich gut für den Rücken, also seinen UND meinen, weil man durch das aufrechte Gehen und die gleichmässige Gewichtsverteilung den Rücken richtig belastet und dadurch Muskeln aufbaut, die die Wirbel entlasten und damit Rückenschmerzen vorbeugt, ... aber das zu erklären ist ja vergebliche Liebesmüh.

Mittlerweile sind wir übrigens im Göteborger Hafen eingelaufen, aber es dauert noch 2 Stunden, bis wir von Bord gehen.

Es war jedenfalls recht interessant sich mit ihr zu unterhalten. Wir sprachen auch über die Väter und ob es wirklich hormonell bedingt ist, dass sie sich in dieses ganze Kinderuniversum scheinbar schwerer einfinden können, oder ob das nur eine willkommene Ausrede ist. Wir haben zu Hause gerade eine ziemlich hitzige Diskussion hinter uns, wie man das regelt mit dem Kontakt zum Kind, wenn der Vater da ist. Meiner Meinung nach beschäftigt er sich nicht genug mit dem Kleinen, er macht es sich zu einfach, weil er's eben kann und nicht so gezwungen wird wie ich. Ich bekomm manchmal bis nachmittags nichts zu essen, weil es einfach nicht geht und man lernt damit fertig zu werden. Er drückt ihn mir einfach in die Hand, wenn er Hunger hat, weil er die Möglichkeit dazu hat. Und ich finde das immer ein bisschen ungerecht. Und sicherlich hat er wichtige Sachen zu tun, auch wenn er zu Hause ist, aber irgendwie muss er meiner Meinung nach lernen, dass er das abends machen muss, wenn der Kleine im Bett ist. Anders geht es bei mir ja auch nicht. Ich bin so froh, dass ich endlich alle Anträge für Kindergeld, Elterngeld etc pp abgeschickt habe. Das war mal wieder kurz vor knapp, aber nach einem Tag voller Geschrei hab ich mich zu oft ausserstande gefühlt mich abends dann auch noch mit diesem Scheiss rumzuärgern. Am Montag wollte ich einen Hermes-Paketschein drucken und mir fiel 5 Minuten lang partout nicht ein in welcher gottverdammten Strasse ich wohne... Soviel zu postnataler Intelligenz.
Jedenfalls ist es denke ich gerade jetzt wichtig sich viel mit dem Kleinen zu beschäftigen. Eben weil er nicht so oft da ist. Ich möchte nicht, dass sein Sohn irgendwann mal anfängt zu schreien, wenn Herr H. ihn auf den Arm nimmt, weil er den seltsamen fremden Mann noch nie gesehen hat. Das wird wahrscheinlich so schon passieren und das wird schrecklich genug werden.

Ich hatte letztens übrigens auch so eine seltsame Unterhaltung an einer Ladenkasse. Eine Kundin unterhielt sich mit der Kassiererin und währenddessen kassierte sie mich ab. Die Gurke hatte ich wie immer dick eingepackt in Tuch und diverse meiner Jacken. Auf den ersten Blick sah ich wohl noch schwanger aus, aber dann realisierten sie, dass der Kleine ja "schon da" sei. "Frisch geschlüpft." Ich habe was gegen diesen Ausdruck. Das klingt viel zu friedlich und dem Gemetzel der Geburt absolut nicht angemessen. Als würde man morgens aufwachen und - welch Überraschung! - das Kind lächelnd, frisch gebadet und angezogen neben einem liegen. Nee, schlüpfen kann man das nicht nennen. Und auch die Kundin, zweifache Mutter, musste eingestehen, dass das zweite Kind ein Unfall 6 Jahre nach dem ersten war, drauf angelegt hätte sie's nicht, denn diesen Geburtshorror vergesse man nicht. Ich frag mich eh was ich da falsch gemacht habe. Alle, mit denen ich so gesprochen habe, haben das innerhalb weniger Stunden über die Bühne gebracht. Ich war die Einzige, die sich trotz komplett offenem Muttermund noch 4,5 Stunden rumgequält hat.
Die Kassiererin jedenfalls gab zu, dass sie das mit dem Kinderkriegen seit geraumer Zeit erfolgreich vor sich her schiebe. "Ich möchte mir meinen Körper noch nicht versauen." Recht hat sie. Ich hab jetzt schon auf Wiedersehen gesagt zu meinen Brüsten. Die waren vorher schon nicht der Hit und nicht besonders voluminös, aber mittlerweile sind sie nur noch eine traurige Erinnerung an sich selbst, wie nasse Wischlappen, und mir graut vor dem Anblick, wenn ich dann abgestillt habe. Ausserdem scheine ich nun NACH der Schwangerschaft zuzunehmen. Wie nett. Antilineares Wachstum ist äusserst dämlich.

So, bald ist es Zeit die Sachen zu packen, der Post hat ja ne Ewigkeit gedauert.

Und danke an Enigma Eden für ihre lieben Worte über meinen Blog und für den Blog Award! :) Darum werde ich mich kümmern, wenn ich wieder zu Hause bin. Aber dieser Post hier konnte einfach keine Woche warten.

Das Buch, das ich übrigens gerade lese (Karen Duve, "Dies ist kein Liebeslied"), ist weder vom Cover noch vom Klappentext her eins, dass ich mir im Buchhandel kaufen würde. Klingt wie ein schrecklich kitschiger, emotionsgeschwängerter Mutti-Liebesroman. Ich habe aber schon zwei Bücher dieser Autorin gelesen und sie schreibt einfach nur sensationell witzig und überhaupt nicht liebesromanmässig. Und auch dieses Buch überzeugt.

Dienstag, 20. Dezember 2011

Weihnachtsendspurt, wie immer


Die letzte Nacht, ich versuch noch was fertig zu kriegen.
Der Kleine schläft Gott sei Dank tief und fest und ich muss nicht mit ihm kämpfen wie all die vorigen Abende. Himmel, wie wenig Schlaf braucht so ein kleiner Mensch...


3 Paar Kissen hab ich beim besten Willen nicht geschafft. Eins wird hoffentlich heut Nacht noch fertig, die anderen beiden muss ich eben später abschicken.

Die Geschenke für Herrn H. und auch für meine Schwester sind allerdings schon fertig und eingepackt. Da fällt mir ein Stein vom Herzen. Ich stell das natürlich alles vor, wenn ich am 28. wieder zurück komme aus Schweden.

Es sieht so aus wie eine Nacht komplett ohne Schlaf. Naja, wär ja nicht die erste. Ich bemühe mich ja etwas organisierter zu werden, und Ansätze seh ich auch schon. Aber dieses tief verwurzelte Chaos kann man eben nicht von heut auf morgen eliminieren. Ich muss noch den Koffer packen und ein wenig aufräumen. 8:24 Uhr fährt der Zug. Irgendwie funktioniert meine EC-Karte nicht, hab ich wohl schon wieder geschrottet. *narf* So konnte ich heut kein Original Thüringer Rotkraut kaufen, das sicher wunderbar mit den schwedischen Köttbullar harmoniert hätte.
Meine wunderbare Schwester wird sich während meiner Abwesenheit um den Nackten und die Zickige kümmern. Nachmittags kommen wir in Kiel an und werden von Herrn H. abgeholt, abends um 7 legt das Schiff ab Richtung Schwedien. Ein Tag in Göteborg, an dem wir hoffentlich die Rentiere im Vergnügungspark Liseberg besuchen *hibbel* und dann gehts auch schon ab zu seinen Eltern ins Landesinnere. Unter anderem steht Tag in Stockholm auf dem Programm. Ich werde berichten. ;)

Euch wünsche ich allen ein wunderschönes Weihnachtsfest mit euren Lieben!


Sonntag, 18. Dezember 2011

new signs and sounds #3 - 16 Pferdestärken


Der Musikgeschmack von Herrn H. und mir ist nicht wirklich ähnlich. Aber das Meiste kann man sich anhören, ohne dass es dem anderen Ohrenpaar weh tut und manchmal ist sogar etwas wirklich Tolles für den jeweils anderen dabei. Ich habe ihm z.B. schon die Editors nahegebracht. Und auch zwischen seinen seltsamen Entdeckungen ist ab und zu ein wahrer Diamant dabei.



So viel Zeit ...


... zum Bloggen und so wenig zu erzählen. :D
Die Freuden des Mutterseins.

Die letzten Tage, um mit dem Weihnachtskram doch noch irgendwie voran zu kommen.


Ich stricke im Stehen, mit der Gurke auf dem Rücken. Ansonsten schaff ich überhaupt nichts.


Mr. Mushroom jagt meine halbfertige Häkelarbeit.


Habe gestern einige Knäuel Baumwollgarn gekauft. Ich hab schöne Anleitungen für Babyrasseln gefunden (Füchse!! *quiiiietsch*), er fängt jetzt langsam an zu greifen, da kommt mir das gerade recht. So kleine Arbeiten gehen ja gut nebenbei. Damit beschäftige ich mich, wenn wir in Schweden sind und der Kleine abends im Bett ist.

Zu viele Ideen und keine Zeit sie umzusetzen.


Montag, 12. Dezember 2011

Sternenflotte


Nun muss ich mich aber mal ranhalten mit meinem Weihnachtskram. So sehr viele Geschenke wirds dieses Jahr nun logischerweise nicht geben, dafür hab ich einfach nicht die Zeit gehabt. Ein paar nette Kleinigkeiten für ein paar nette Menschen habe ich über dawanda besorgt, für Herrn H., meine Schwester und meine Schwiegereltern wird es aber was Handgeklöppeltes geben. Ich hoff nur, dass ich das alles schaffe. Nächsten Dienstag gehts ja schon los.


Ich habe gestern einen Farbplan für drei Paar meiner geliebten Schneeflockenkissen erstellt und auch schon die Papierteile auf die richtige Grösse kopiert. Dummerweise habe ich seit ner Woche ständig taube Finger, damit zu arbeiten macht keinen Spass.



Und Fräulein Fettmops hilft mir natürlich auch nach Leibeskräften.


Freitag, 9. Dezember 2011

Im Auge des Zorns


Ich bin am Ende mit meiner Kraft. Ich hoffe Herr H. kommt heute wie geplant und der Flug wird nicht aufgrund der Wetterverhältnisse gecancelt, dann dreh ich durch und muss irgendwen umbringen. Herr von und zu Minigurke schreit und schreit und schreit und ich weiß nicht warum. Und irgendwann kann ich dann auch einfach nicht mehr mit ihm auf dem Arm durchs Zimmer wippen, das Einzige was ihn beruhigt.

Mr. Ron Justice fand, dass ich hier ein falsches Bild des kleinen Schweden zeichne: auf meinen Fotos sieht er immer zufrieden aus und da kann man sich gar nicht vorstellen, dass er einem die Nerven blank wetzen kann. Deshalb heute neckische Fotos der Minuten, in denen ich ihn gern zurückgeben würde.









Und wenn er dann endlich im Bett ist, fängt Mr. Mushroom an wie bekloppt durch die Gegend zu rennen, auf die Schränke zu springen und Sachen runter zu schmeißen. Da kam mir die Katzenfaltanleitung, die mir Herr H. heute freundlicherweise zukommen ließ, gerade recht. ;)


Wenn er mir das nächste Mal auf den Sack geht, kommt er in die Sockenschublade.


Sonntag, 4. Dezember 2011

Dem Trennungsschmerz entgegen


Ich habe Weihnachten immer gemocht. Die Gerüche, Plätzchen backen, brennende Kerzen, zur Ruhe kommen. Ich liebe Sterne, Rentiere, den Geruch von Kränzen aus Tannengrün. Da bin ich immer noch wie ein kleines Kind. In den letzten Jahren ist diese Besinnung leider immer dem Stress zum Opfer gefallen, obwohl ich mir immer vorgenommen habe, mich nicht stressen zu lassen. Aber ich hab meistens bis zum 23. gearbeitet, war kaum zu Hause bei meiner Familie und hab mir noch zusätzlich das Leben schwer gemacht mit schlecht geplanter weihnachtlicher Bastelarbeit, die am Ende meistens auf Nachtarbeit und Gefummel in letzter Minute hinauslief. Bah, wie ich es hasse.

Nun ist ja alles anders, zumindest meine Lebensumstände. Mein Sohn wird dieses Weihnachten noch nicht gross mitbekommen, das wird nächstes Jahr aber schon ganz anders aussehen. Und Weihnachten mit Kindern ist glaube ich noch viel schöner als so schon. Ich freu mich darauf, das alles mit unserer kleinen Familie zu erleben.

Aber natürlich steht da nicht nur mein Kind im Mittelpunkt. Wir zwei sind selbst noch grosse Kinder und so soll es auch bleiben. Mein Mann kann auch in der Adventszeit nicht die ganze Zeit bei uns sein. Nächste Woche wird es noch schlimmer als so schon, weil er die Chance auf eine wichtige Zusatzausbildung wahrnimmt und dann statt 8 nur 4 Tage hier sein wird. Aber es muss eben sein. Für die Tage, an denen er bis Weihnachten nicht zu Hause ist, habe ich ihm deshalb einen Adventskalender gebastelt. :)


16 kleine Schachteln, die ich in nächtelanger Kleinarbeit zusammengefrickelt habe, praktisch verpackt in einem kleinen Karton. Zwei A3-Blöcke Tonkarton, Schere, Leim, doppelseitiges Klebeband, Geschenkpapier und Lineal - ich find das Ergebnis wirklich schön. Gefüllt ist er mit Süsskram und so mancher sorgsam ausgewählten Kleinigkeit... Dass ich hier nichts verraten kann, dürfte klar sein, Herr H. liesst schliesslich mit. Nur die beiden Inhalte aus Paket 1 und 4 darf ich schon zeigen.


Ein kleines Windlicht, um auch weit weg von uns ein bisschen weihnachtliche Gemütlichkeit zu zaubern. Da an Bord Feuer verboten ist, sorgt ein LED-Teelicht für stimmungsvolle Beleuchtung. Normalerweise find ich solchern flackernden Kitsch ganz furchtbar (genauso wie Glühbirnen in Kerzenform), aber hier erfüllt es seinen Zweck.


Heute war ein Magnetbilderrahmen im Päckchen, mit einem Foto von denen, die Papa vermissen. :)

Ich hoffe, es macht ihm die Tage ohne uns ein bisschen erträglicher.


Donnerstag, 1. Dezember 2011

Gerollte Nadeln


Ich hab jetzt schon keine Übersicht mehr über meine Stricknadelsammlung und in meinen beiden Wollbestellungen schon zweimal Nadeln doppelt bestellt. Das hier soll für Übersicht sorgen.


Eine schnell zusammengestückelte Nadeltasche mit vielen grossen und kleinen Taschen für Pullover- und Rundnadeln, Nadelspiele, -spitzen und -seile, Maschenmarkierer und was sonst noch so dazu gehört.


Aus meiner Lieblings-Saralisa und rotem Köper, verstärkt mit Vlies und mit grünem Schrägband von Hand eingefasst. Zusätzlich mit bunten Knöpfen aus meiner Restekiste verziert.


Brauchte drei Abende, um alles fertig zu machen. Immerhin schläft mein Lieblingshalbschwede jetzt abends zuverlässig und ich kann in der heissen Badewanne wieder auftanken.

Und nun gehts an die Weihnachtsbasteleien.


Montag, 28. November 2011

Alles für die Katz'


Hoho, Nacktkatze waschen, wasn Spass.
Obwohl diese Rasse kein Fell hat (bzw. nur einen kurzen Flaum), produziert die Haut Fett für die (nicht notwendige) Fellpflege. Deswegen muss man sich bei den Tieren zwar nicht über Haare aufm Sofa oder dem Wintermantel ärgern, aber schwarze Kleidung hat schon so ihre Vorteile, alles andere wird nämlich durch Draufliegen mit diesem Hautfett braun eingefärbt. Mnjam.
Also muss man die lieben Tierchen ab und an mal durch die Badewanne scheuchen. Dafür war heut keine Zeit mehr, daher nur die schnelle Katzenwäsche (*muahaha*, nen Euro in die Wortspielkasse bitte). Aber ganz so angenehm scheints nicht zu sein.




Im Laufe der letzten Woche habe ich jedenfalls einen neuen Versuch in Sachen Katzenpullover gemacht. Habe bei DROPS einen schicken Norwegerhundepulli gefunden und mich sofort verliebt.

http://www.garnstudio.com/lang/en/pattern.php?id=3488

Ne schwedische Katze mit Norwegerpullover! Wenn das mal nix ist. Und nachdem ich nun endlich verstanden hat wie man das macht mit dem zweifarbig stricken, bin ich ganz hin und weg. Ich liebe Norwegermuster!



Samstag, 26. November 2011

Mutti-Teilerfolg


Hach, wie gut zu sehen, dass ich anscheinend doch nicht so ein Idiot bin. Auch wenns ein bissl fies ist.

"I ooooown your headphones, kauf dir halt neue."

Mein Mann ist ganz stinkig, weil der Kleine im Moment gerade eine etwas weinerliche Phase hat und sich nicht sofort von ihm beruhigen lässt. Ich habe da so mittlerweile meine Strategien entwickelt, wie man ihn hochnehmen muss, damit er wieder zufrieden ist. Mein Zukünftiger hat da den Dreh noch nicht so raus und die bestimmten Griffe wechseln auch ständig, da muss ich ehrlich sein. Es verschafft mir trotzdem etwas Genugtuung. Wie gemein.. Aber hei, ich reibe mich hier Tag um Tag auf in der Betreuung eines Säuglings. Das wär ja schon seltsam, wenn er mit dem Gnom instinktiv besser zurecht käme als ich. (Und wenn sein erstes Wort NICHT Mama ist, dann bin ich eh bockig.) Herr H. fühlt sich hilflos und das errinnerte mich an die Anfangszeit, als ich damit zu kämpfen hatte, dass mein Kind mich nicht liebt. Ist schon nicht so einfach am Ball zu bleiben, wo doch die Entwicklung dieses kleinen Menschleins so rasant vonstatten geht.
Wie furchtbar es doch für mich war das erste Mal mit ihm Zug zu fahren. Ich war so unsicher und wusste nicht, wie ich ihn beruhigen konnte. Das würde mir heute keine Angst mehr einjagen. Und am 20. ist es ja soweit, dann sitzen wir 4 Stunden im Zug nach Kiel, und dann einen halben Tag auf der Fähre nach Schweden.

Der Schlafmangel hinterlässt hässlichen Spuren. Wir zicken uns jetzt ziemlich oft an. Vor allem nachts und morgens bin ich wenig kompromissfähig. Immerhin bekommt man jetzt relativ sicher einige Stunden für sich selbst, in denen man mal wieder auftanken kann.


Mit meinem Kapuzenpullover bin ich jetzt an einem Punkt angelangt, der mich nicht wirklich glücklich macht, ich fürchte ich muss noch mal auftrennen, irgendwie kommt mir das ganze Ding viel zu lang vor. Dafür hab ich was Kleines nebenbei angefangen, einen Katzenpulli mit Norwegermuster. Hab ich noch nie gemacht, aber nachdem ich nun endlich dahintergekommen bin, wie man die strickt, kann ich gar nicht mehr aufhören. Ich liebe Norwegermuster! Bilder folgen. Mit oder ohne Katze. :D Und ahc, ich brauche eine Tasche für meine Stricknadeln, ame besten aus Saralisa.


Mittwoch, 23. November 2011

Back to the Freiheit


Normalerweise kommt mein Mann heim und staunt immer erst mal, wie viel der kleine Gnom wieder gewachsen ist. Ich seh das nie. Bin ja schliesslich die ganze Zeit mit ihm zusammen. Auch seine langsamen Entwicklungsschritte nehme ich seltsamerweise gar nicht so wahr. Für andere scheint das viel deutlicher sichtbar zu sein.
Die neuesten Entwicklungen sind allerdings deutlich und folgenreich. Bis jetzt hat der little Gurke den ganzen Tag bei und mit mir verbracht. Tagsüber hat er so gut wie gar nicht geschlafen, und wenn dann hier in unserer gemütlichen Couchecke. Da können mir die Leute meinetwegen das Ohr abkauen von wegen Kinder brauchen ihr eigenes Bett und womöglich noch ihr eigenes Zimmer. Ich geh davon aus, dass mir mein Kind zeigt was es braucht und was es will. Bis jetzt ist er abends problemlos eingeschlafen neben uns im Wohnzimmer. Wenn wir dagegen versucht haben ihn ins Schlafzimmer zu bringen, wurde das mit Schreien quittiert. Seit 2 Tagen allerdings bemerke ich, dass er abends extrem müde ist, es aber nicht schafft einzuschlafen. Es gibt immer ablenkende Geräusche oder die Katzen jagen sich durch die Wohnung. Also hab ichs nochmal probiert mit dem Schlafzimmer, und - es funktioniert! Er schläft tief und fest, stundenlang. Und das bedeutet: oh mein Gott, neue Freiheit für Mama! *hechel* (Und trotzdem schläft er immer noch bei uns im Bett, alle Beteiligten mögen das viel lieber.)

Und das macht auch irgendwie Sinn. 24/7 für nen Säugling da zu sein, der tagsüber null schläft, macht einen irgendwann völlig kirre und aggressiv. Nun bekomm ich endlich auch mal wieder Auszeiten, in denen ich runterkommen kann. Und wenn der Kleine dann wieder anfängt zu heulen, bin ich viel entspannter und kann geduldiger drauf reagieren.

an dieser Strumpfi konnte meine
Schwester natürlich nicht vorbei gehen ^^


Neu ist jetzt auch, dass er anfängt zu "reden". Brabbelt nun schon ein bisschen vor sich hin oder "unterhält" sich mit mir. Es tut gut wenn man merkt, dass irgendwie was zurückkommt von dem kleinen Menschlein, dass man merklich kommunizieren kann. Das entschädigt ein wenig für all den Stress und die Kopfschmerzen.


Die letzten Tage habe ich jedenfalls mit einem neuen Bastelprojekt verbracht. Näheres, wenn die Zeit dafür gekommen ist. :) War mir jedenfalls eine Herzensangelegenheit.


Montag, 21. November 2011

Saralisa for president!


Mir fällt gerade auf, dass ich euch noch ein kleines Projekt vorenthalten hab, nämlich die Couchkissen, die ich für mub (die mit dem Mobile ;) zum Geburtstag gemacht habe.

ganz artig in ihrem neuen Zuhause

Bin im 9. Monat auf dem Fussboden rumgekrochen und hab meinen Lieblings-IKEA-Stoff (*sabber*) mit roter Metallic-Textilfarbe bepinselt.
Daraus sind nun schon ein Kleid (damals wurde der Stoff noch als Annmarie verkauft) und die Wickeltasche entstanden und ich bin des Designs immer noch nicht müde.

Weihnachten werden wir dieses Jahr bei meinen Schwiegereltern in spe verbringen, gibt (ausser meiner Schwester) einfach keinen Grund hier zu sein. Der nächste Lichtblick an meinem Mutti-Horizont ist ein kinderfreier Ausflug im März, den mir mein Mann zum Geschenk gemacht hat. Die haben da nen Auftritt auf nem Out of Line-Festival in Berlin und ich darf mit, ohne Kind! Der Babysitter ist schon organisiert und war ganz scharf auf den Job. ;)


Da ist der kleine Gnom ein halbes Jahr alt, wird denke ich schon mit der Beikost angefangen haben und da wird es wohl okay sein mal 2 Tage mit der Flasche zu füttern. Und wenn nicht: egal, da bin ich gerne mal Rabenmama. :D

Gott, ich bin so froh, wenn er sich endlich mal ne halbe Stunde mit sich selbst beschäftigen kann. Und krabbeln, krabbeln! Das wird klasse. Dann bin ich hier endlich nicht mehr so festgeklebt. Ich hab am Wochenende einen von diesen Babyschaukelstühlen gekauft, gebraucht über ebay. Ich hoffe der wird uns gute Dienste leisten. Kanns kaum erwarten, dass der hier ankommt. Zusammen mit einer neuen Wollbestellung und zwei Päckchen von dawanda; Geschenke von mir für mich. ;)


Donnerstag, 17. November 2011

"So how is it going today, honey?"


Nach 9 Wochen schon hat mein Hirn das Verlangen auszusteigen aus diesem Spiel. Ich werde bitter. Na bravo, mit 27 schon. Was soll ich denn dann den ganzen Rest dieses Lebens machen?

Gestern wurde ich vom Frauenarzt, einem recht redseligen (danke Ron! ;) Herrn mit "Guten Tag, junge Frau!" begrüsst. Haha. Ich fühl mich nach allem möglichen, nur definitiv nicht nach junger Frau. Sowohl ich als auch meine Vagina verweigern das Liebesspiel.

Wir befinden uns hier in einer Ungerechtigkeit, die sich nicht beheben lässt, egal wie gleichberechtigt unsere Beziehung auch sein mag. Nach 4 Tagen allein und der pausenlosen Weinerlichkeit Herrn H. Juniors ausgesetzt, sehne ich mich nur noch danach mal allein aufs Klo gehen zu können, ohne dabei angebrüllt zu werden, weil man mal 2 Minuten nicht direkt verfügbar ist. Mach ich mir das Leben selbst zu schwer? Herr H. sieht das alles so verdammt locker. Er kann den Stress, dem ich hier ausgesetzt bin, nicht nachvollziehen. Und ich werde innerlich ganz garstig, wenn er mir den Kleinen in die Hand drückt, weil er "mal aufs Klo" muss. Oder gemütlich in der Küche verschwindet, um zu kochen. Was für ein Luxus. Er geniesst das Zuhausesein in vollen Zügen.

"Wir schlafen nicht, NIEMALS!!"

Heut Nachmittag konnt ich echt nicht mehr. Ich sass hier und hab mit meinem Sohn um die Wette geheult. Und von Herrn H. wieder die Frage wie mein Tag so war. Unverständnis, weil ich so gereizt reagiere. Im Moment hab ich wirklich keine Bock mehr. Ich mag einfach nur noch meine Ruhe haben. Weiss der Geier, wie all die anderen Muttis das so auf die Reihe kriegen. Aktuell bin ich einfach nur hilflos. Sogar ich als erklärtes Schreibaby soll im Alter von 8 Wochen schon im Bett gelegen und mich mit mir selbst beschäftigt haben. Das sollte mir mit Herrn von und zu Gurke mal passieren. Ich versuche mich nicht kirre machen zu lassen von all den tollen ungewollten Erziehungsratschlägen und schlauen Sprüchen. Aber jetzt frag ich mich doch ob ich hier irgendwie völligen Bockmist verzapfe. Wenn ich lese wie viel Neugeborene so angeblich schlafen...